Die Werkzeuge und Einsatzmöglichkeiten von Requirements Engineering sind vielfältig. Der konkrete Einsatz sollte sich in erster Linie an den Bedürfnissen des Kunden und/oder des Projektes orientieren. Oft lohnt es sich, auch zusätzliche Methoden der Business Analyse mit einzubeziehen, da die Geschäftsprozesse eines Unternehmens grundsätzlich der Dreh- und Angelpunkt von Allem sind.
Nachfolgend findet sich eine mögliche Auswahl – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – von Methoden und Tätigkeiten des Requirements Engineerings, aufgegliedert nach gängigen (Projekt-)Aufgabenstellungen.
Aus den aufgeführten Aufgaben und Methoden werden die dem Projekt bzw. Unternehmen angemessenen ausgewählt.
- Erweiterung einer etablierten Software um zusätzliche Funktionalitäten / Module / Dokumente
- Ermittlung der Anforderungen durch
- Interviews / Workshops
- Contextual Inquiry
- Fragebogen
- Dokumentation der funktionalen und nichtfunktionalen Anforderungen im Unternehmensstandard in Form von Lastenheften / Fachkonzepten / Anforderungsspezifikationen, z.B. mit
- Use Cases oder User Stories
- formalisierter Aufschreibung der Anforderungs-Attribute in Tabellenform
- Ausformulierung der Anforderung mit Satzschablonen
- Erstellung von Mockups oder Dokumenten-Templates
- Abstimmung der dokumentierten Anforderungen mit den Stakeholder in Form von Reviews
- Verwaltung der Anforderungen bis zur Abnahme des Releases / der Module / der Dokumente
- Dokumentation der Änderungen im Unternehmens-Standard, beispielsweise durch
- Ergänzung eines bestehenden Glossars
- Ergänzung einer bestehenden Anwenderdokumentation
- Ermittlung der Anforderungen durch
- Umstellung von einer Eigenentwicklung auf eine Standard-Software inkl. Daten-Migration
- Sichten und/oder Erstellen einer IST-Geschäftsprozess-Dokumentation (idealerweise BPMN-Diagramme)
- Sichten und/oder Erstellen von fachlichen Datenmodellen von Alt- und Neu-Anwendung (UML)
- Ermitteln der nichtfunktionalen Anforderungen (fachliche und technische Randbedingungen sowie Qualitätsanforderungen)
- Workshops mit den Anwendern zur Identifikation möglicher Problemstellungen
- Durchführung einer Gap-Analyse mit folgenden möglichen Ergebnisse:
- Zusätzliche Anforderungen an die Standard-Software oder ergänzender Produkte
- Anforderungen an die Geschäftsprozesse des Unternehmens durch
- Änderungen / Ergänzungen von Teilprozessen
- Änderungen von Verantwortlichkeiten / Schaffung neuer Zuständigkeiten
- Änderungen / Ergänzungen der IT-Infrastruktur
- Besondere Anforderungen an die Datenmigration aufgrund divergierender Datenmodelle
- Begleitung von Change-Prozessen
- Dokumentation der aus Punkt 4. resultierenden Änderungen
- Neuentwicklung einer Anwendung / App (interne oder externe Nutzung)
- Verortung des geplanten neuen Systems in der vorhandenen Systemlandschaft
- Verortung des geplanten neuen Systems in den Geschäftsprozessen des Unternehmens
- Ermittlung, Dokumentation, Abstimmung und Verwaltung der Anforderungen wie unter den Punkten 1.1. bis 1.4.
- Dokumentation der Änderungen wie unter 1.5.
- Nachdokumentation etablierter Eigenentwicklungen (Anwendungen, Apps, Transaktionsdokumente)
- Einarbeitung in das zu dokumentierende Objekt über Kurzschulung durch erfahrene Anwender
- Sichtung vorhandener Alt-Unterlagen (Anforderungen, Protokolle, Dokumente)
- Dokumentation des Objekts, je nach Aufgabenstellung wahlweise durch
- Kaskadierende BPMN-Diagramme, ggf. mit Ergänzung durch DMN
- Use Case- & Ablauf-Diagramme mit Use Case-Attributen in Tabellenform
- Anwenderdokumentation auf der Basis von Anwendungsfällen durch erläuterte Screenshots
- Erstellung von Dokumenten-Templates im Falle von zu dokumentierenden Transaktionsdokumenten
- eine Kombination der o.g. Punkte